1930 - 1960

Am 04.10.1931 Brand des Hauses Plassmann in Trockenbrück. Die Alarmierung erfolgte in dieser Zeit durch Feuerhörner, die über das langgestreckte Dorf an gekennzeichneten Feuermeldestellen stationiert sind. Die Feuerwehrleute begaben sich auf schnellstem Weg zum Gerätehaus um sich dort auszurüsten um dann im Laufschritt mit Schlauch und Leiterkarren zum Brandherd zu eilen.

Das 25jährige Bestehen im Jahre 1932 wird auf Grund der herrschenden schlechten Wirtschaftslage nicht gefeiert. Dieses Ereignis wurde daher nur in kleinem Rahmen am 09.10.1932 eine kleine Schauübung am Gerätehaus mit anschliessender Familienfeier im Ivo´schen Saale nachgeholt. Die offiziell nachgeholte Jubiläumsfeier findet am 11.06.1933 in der Schützenhalle Elspe unter Beteiligung aller Nachbarwehren statt.

Im Jahre 1934 wird für die altersschwache Handdruckpumpe Ersatz beschafft, allerdings entscheidet sich der Vorstand nicht für eine motorisierte Handdruckspritze sondern wieder für eine pferdebespannte, handdruckbetriebene Saug- und Druckpumpe. Das Pferdegespann für die Spritze ist auf dem Bauernhof Mester-Steßmes untergebracht. Auch andere Elsper Landwirte stellten ihre Pferdegespanne für die Feuerwehr zur Verfügung. 1934 übernimmt Hermann Schneider das Amt des Löschgruppenführers. 1936 Grossbrände auf den Höfen Bress und Beste in Oberelspe.

Zu Beginn des 2. Weltkrieges übernimmt Josef Heinrichs kommissarisch das Amt des Löschgruppenführers, da Hermann Schneider zur Wehrmacht eingezogen wird. Durch weitere laufende Einberufungen der jüngeren Kameraden wurden die Einsätze der verbleibenden älteren Kameraden immer mehr erschwert. Gegen Ende des 2. Weltkrieges „organisiert“ der Feuerwehrmann Heinrich Buschmann einen komplett bestückten Tragkraftspritzenanhänger, der von einer durchziehenden Luftwaffeneinheit in einer Seitenstrasse vorübergehend abgestellt war.  Mit dieser „vereinnahmten“ Tagkraftspritze der Fa. Flader mit DKW-Motor beginnt die Motorisierung der Elsper Wehr.

Von 1945-1952 ist auf Grund der nur noch wenig verbliebenen Feuerwehrkameraden und der schlechten Wirtschaftslage kein ordnungsgemäßer Dienstbetrieb möglich. In dieser Zeit setzte die britische Militärverwaltung den Landwirt Josef Schöttes als kommissarischen Löschgruppenführer ein. Am 08.03.1952 wird in der Gaststätte Vente eine Versammlung einberufen, um das Schattendasein der Feuerwehr zu beenden und für das Dorf den notwendigen Brandschutz wieder sicherzustellen.

Der damalige Ortsvorsteher Heinrich Hinz setzte bei dieser Versammlung den bis zum Kriegsschluss diensttuenden Löschgruppenführer Josef Heinrichs erneut als Löschgruppenführer ein. Als sein Stellvertreter wird Hermann Schneider in Abwesenheit ernannt, der dieses Amt jedoch auf Rücksicht auf seinen Geschäftsbetrieb nicht annimmt.  Paul Wülbeck wird Schriftführer und Kassierer. Im Verlauf dieser Versammlung werden 11 neue Kameraden in die Elsper Wehr aufgenommen. In der ersten Vorstandssitzung im neuen Vereinslokal Soemer-Bertels am 03.05.1952 wird Josef Döbbener zum stellvertretenden Löschgruppenführer ernannt.

Im Jahr 1953 erhält die Elsper Wehr ihr erstes Feuerwehrfahrzeug. Einen „Horch-Kübelwagen“ der Wehrmacht, der bis dahin bei der  Feuerwehr Meggen stationiert war. Dieses Fahrzeug war durch seine 15 Vorwärtsgänge bei entsprechender Untersetzung äußerst geländegängig, leistete 85 PS jedoch bei einem Verbrauch von 40 Litern Benzin auf 100 km. Von nun an war die Wehr in der Lage den Brandschutz für die zugeordneten Nachbarorte Sporke, Hespecke, Melbecke, Theten und Trockenbrück zu übernehmen, deren teils eigenen Löscheinheiten sich zwischenzeitlich aufgelöst hatten. Die Alarmierung erfolgte mittlerweile über eine Luftschutzsirene auf der Volksschule, deren Auslöseeinrichtung an den Häusern Rath und Soemer angebracht war. Das Schild „Feuermeldestelle“ ziert noch heute die Räumlichkeiten des Elsper Gerätehauses. 1953 wird ein schriftlicher Antrag auf Erweiterung des Feuerwehrhauses gestellt. 

Im Jahr 1954 nimmt Kamerad Willi Soemer an einem Maschinistenlehrgang in der neu eingerichteten Landesfeuerwehrschule in Warendorf teil.

1955 findet für die Frauen der Feuerwehrkameraden ein gemütliches Treffen an Altweiber statt. Am 26. Juni des gleichen Jahres  wird zum ersten mal das sogenannte Waldfest unter Beteiligung des Tambourkorbs und Musikvereins Elspe auf dem Kirchlöh durchgeführt. 

Die Grundsteinlegung für das neue Feuerwehrhaus findet am 29.07.1955 statt und wurde von Brandmeister Josef Heinrichs persönlich durchgeführt, das Richtfest ist am 08.09.1955. Die Übergabe und Einweihung des neu errichteten Feuerwehrhauses findet am 13.05.1956 statt.

Eine zweite Motorspritze wurde beschafft und ein neues Löschfahrzeug bei der Fa. Metz bestellt, welches am 07.03.1956 abgeholt und anschließend auf dem Marktplatz von Pfarrer Dr. Brill eingeweiht wird.  

Ebenfalls im gleichen Jahr wurde das Waldfest erstmals an Christi Himmelfahrt  auf dem Rübenkamp gefeiert. Diese unvergessenen Feste mit Kletterstange und Nurmi Klein´s und Alfons Hochstein´s Wurstbraterei fanden hier bis zum Jahre 1977 statt. Dann musste aus naturschutzrechtlichen Gründen ein neuer Ort gesucht werden, der auch für die nächsten 3 Jahre in Pomer´s Scheune in der Seilmecke gefunden wurde. Ab 1981 findet das Sommerfest am Feuerwehrhaus statt; der Termin ist bis heute unverändert.

Das Jahr 1957 steht ganz im Zeichen des 50-jährigen Jubiläums der Wehr und dem damit verbundenen Kreisfeuerwehrfest, welches am 01.10.1957 in Elspe stattfindet. Höhepunkt dieses Festes war u.a. die Weihe der aus eigenen Mitteln angeschafften neuen Fahne der Bonner Fahnenfabrik für 920 DM. Sie trägt auf der Vorderseite das Bild der Schutzpatronin St. Agatha mit den Jahreszahlen 1907-1957 und auf der Rückseite das Elsper Wappen.

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